Erstmals wurde die Golddrahtimplantation in den USA in den Siebziger Jahren als Dauer- Akupunktur eingesetzt und gelangte über Skandinavien in den deutschsprachigen Raum. Seit Mitte der 90er Jahre befassen sich Tierärzte hierzulande mit der Goldimplantation und den Möglichkeiten ihres Einsatzes, vorwiegend bei Hunden, aber auch bei anderen Tierarten. Es laufen auch interessante wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit der Goldimplantate. Besonderen Erfolg weisen hierbei die Vertreter der „Wiener Schule“ nach Zohmann und Kasper auf.
Was ist eine Goldimplantation?
Nach einer sehr gründlichen Untersuchung (Ganganalyse + Triggerpunktpalpation + digitales Röntgen) werden an ganz bestimmte Punkte 1 -3 mm lange Golddrahtstückchen (24 Karat) mittels einer Hohlnadel implantiert. Bei korrekter Implantation können körperliche Störungen dauerhaft wirksam behandelt werden. Hauptanliegen der Goldimplantation ist die ganzheitliche Therapie des Körpers in seiner Bewegung. Es wird also nicht eine einzelne Gelenkerkrankung behandelt, sondern die Bewegung als Einheit harmonisiert. Übrigens sind die Goldimplantate kein Hindernis für andere Behandlungsmethoden wie z.B. Akupunktur oder Chirurgie. Sie können sogar im Gegenteil teilweise sehr gut kombiniert werden.
Was bewirken Goldimplantate?
In erster Linie handelt es sich um eine entzündungslindernde Schmerztherapie. Zusätzlich wird über den Akupunkturpunkt der Stoffwechsel in seiner Umgebung angeregt. Dadurch werden Entzündungs- und/oder Schmerzstoffe abgebaut bzw. abtransportiert und der pH-Wert im entzündeten Gebiet korrigiert. Bei erfolgreicher Implantation stellt sich eine Schmerzfreiheit oder zumindest Schmerzarmut ein. Das Tier kann sich wieder besser bewegen und erlangt somit mehr Lebensqualität und Lebensfreude. Vorhandene Arthrosen werden nicht beseitigt, aber durch die Schmerztherapie können Schmerzmedikamente erheblich reduziert oder sogar abgesetzt werden.
Einsatzbereiche der Goldimplantation
Viele chronische Probleme des Bewegungsapparates (HD (besonders auch nach Früherkennung), ED, Arthrosen, Kreuzbandproblematik, Bandscheibenprobleme…), schmerzhafte chronische Muskelverspannungen sowie Knochenschmerzen bei Wirbelsäulenverknöcherungen (Spondylosen), chronische Schmerzsyndrome (auch Restschmerzen nach Operationen), verschiedene chronische Entzündungen, FORL, chronische Otitis, Niereninsuffizienz, Epilepsie z.T. auch unterstützend kombiniert mit anderen Behandlungsmethoden. Inzwischen werden Goldimplantate bei vielen chronischen Erkrankungen eingesetzt.
Was ist zu beachten?
Im Anschluss an den in Vollnarkose durchgeführten Eingriff ist der Patient 14 Tage an der Leine zu führen bzw. am Springen zu hindern. Sonst können bisher geschonte und daher untrainierte Muskeln und Sehnen überbeansprucht werden, so dass es zu neuen Verletzungen kommt. Manchmal ist eine Kombination mit physiotherapeutischen Reha- Maßnahmen sinnvoll, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. In der Regel harmonisiert sich das Bewegungsbild in den nächsten Monaten nach der OP. Viele Tierhalter berichten schon wenige Tage nach der Goldimplantation von ersten positiven Veränderungen, insbesondere, dass ihr Tier einfach fröhlicher wirkt.
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